Es kommt auf die genaue Vertragsformulierung an.

Im Energiesektor bezieht sich Contracting auf eine vertragliche Dienstleistung in Bezug auf die Energieversorgung von Gebäuden, Unternehmen, Liegenschaften oder auch Kommunen als Vertragspartner. Die komplexe Thematik hat die Emissionsverringerung und die Effizienzsteigerung der Energieversorgung zum Ziel. Gerade bei finanziell schwächer ausgestatteten Kommunen oder bei Liegenschaften mit großem Sanierungsstau bilden Contracting-Verträge interessante und attraktive Finanzierungsmöglichkeiten. Die folgenden zwei Contracting-Formate stellen zwei wesentlichen Konzepte vor: das Energieliefer-Contracting und das Energie-Einspar-Contracting.⁴

Beim Energieliefer-Contracting handelt es sich um den Neuaufbau oder die Sanierung einer Energieerzeugungsanlage in einem Gebäude oder einer Liegenschaft und deren Versorgung mit Nutzenergie.  Der Contractor übernimmt für die vertraglich bestimmte Zeitdauer die komplette Anlagenverantwortung. Seine Vergütung erfolgt durch den Verkauf von Nutzenergie an den Gebäudeinhaber bzw. Liegenschaftsbesitzer. Somit besteht für den Contractor ein großes Interesse an einer effizienten Energieanlagenführung.

Es finden keine Energielieferungen statt, sondern der Contractor garantiert vertraglich die Energiekosten-Einsparungen über einen festgelegten Zeitraum von meistens zehn Jahren. Diese werden durch Effizienzsteigerungen und Einsparungen, meist durch Investitionen in neue Anlagentechnik, erreicht. Aber auch Schulungen, geändertes Nutzerverhalten, Vernetzungen oder bessere Regelungen bewirken diese Effekte.

Individuelle Optimierungsmaßnahmen können bis zu 60 Prozent Einsparungen im Energieverbrauch bewirken.³  Die kontinuierliche Überprüfung und Optimierung der Effizienzmaßnahmen bewirken die Einsparungen und diese fließen anteilig an den Contractor zur Refinanzierung zurück. Nach Vertragsablauf bleiben die Einsparungen und die Anlagentechnik als „Gewinn“ für den Gebäudebesitzer erhalten.